Hydroko, ein langjähriger Partner belgischer Versorgungsunternehmen, stellt ein Ventil her, womit Versorger die pro Kunde gelieferte Wassermenge kontrollieren können. Das Unternehmen machte sich auf die Suche nach einem Anbieter von intelligenten Messlösungen, der in der Lage war, das gesamte Projekt als starker, flexibler und solider Partner zu begleiten. Deshalb entschloss man sich zu einer Zusammenarbeit mit Kamstrup.
„Kamstrup ist Spitzenreiter bei IoT-Lösungen für die intelligente Wassermessung und bot uns die benötigte Flexibilität und Interoperabilität“, sagt Bert Fabri, Projektleiter bei Water-link.
Im Juni 2016 begann ein Pilotprojekt mit 1.200 Zählern. Seitdem wurden mehrere Updates sowohl an der Zähler- als auch an der Ventilsoftware vorgenommen. Laut Jan Van Cappellen, COO von Hydroko, waren kontinuierliche Tests und Anpassungen entscheidend für den Erfolg des Projekts. „Es ist äußerst wichtig, kritisch zu bleiben und regelmäßig zu testen.“
Der wesentliche Teil des Rollouts begann im November 2018. Heute sind circa 160.000 der 205.000 Zähler installiert. Die Bereitstellung wird planmäßig bis zum Sommer 2021 abgeschlossen sein, wobei täglich bis zu 450 Zähler installiert werden. Die Ergebnisse dieses zukunftsweisenden Projekts und der dahinterstehenden Zusammenarbeit sprechen für sich.
„Wir erfassen 98 % der monatlichen Werte von allen installierten Zählern“, sagt Bert Fabri, Projektingenieur bei Water-link. „Unser Ziel sind 99 %, und wir sind sehr nahe daran, dieses Ziel zu erreichen.“
Mit den neuen Zählern wird der Abrechnungsfluss von Water-link vollständig automatisiert. Dadurch ist das Versorgungsunternehmen in der Lage, den Ressourceneinsatz im Kundencenter zu optimieren.
„Jetzt, wo wir einfachen Zugriff auf die Verbrauchsdaten haben, können wir optimal auf die Fragen der Endkunden eingehen. Zudem lassen sich Ressourcen für die Nachverfolgung von fehlenden Auslesungen einsparen", erklärt Annelies Gebruers vom Water-link-Kundencenter. „Aufgrund der verbesserten Messgenauigkeit erwarten wir eine Steigerung um 2 % bei der abgerechneten Wassermenge.“
Die verbesserte Transparenz durch regelmäßige Zählerdaten ist besonders nützlich, wenn es um die Erkennung von Leckagen geht. Das kommt dem Ziel von Water-link entgegen, den Anteil von nicht gemessenem Wasser zu reduzieren. Früher war dem Versorgungsunternehmen weder das Ausmaß der Leckagen bekannt noch, wo sie zu finden sind. Mit dem neuen Messsystem lassen sich Leckagen, Rohrbrüche und Manipulationen erkennen. Dadurch ist sichergestellt, dass Wasserverluste schnell entdeckt werden. Während der ersten Testphase fanden ungefähr 4 % der Zähler Leckagen, die behoben wurden. Bis zum heutigen Tag wurden über 4.000 Leckagen in den Anschlüssen der Privathaushalte ermittelt.
Davon profitieren auch die Kunden, die nun über eine Endbenutzerplattform auf der Website ihren täglichen Verbrauch sehen und Alarme über Leckagen oder Rohrbrüche erhalten können. Darüber hinaus ist Water-link imstande, proaktiver und serviceorientierter zu agieren. Beispielsweise kann das Versorgungsunternehmen Verbrauchern mit umfangreichen Leckagen bei der Schadensminimierung helfen oder einen datenbasierten Dialog mit seinen Kunden führen.
Neben Leckagen erkennen die digitalen Zähler auch Rückflüsse von Kunden. Somit kann Water-link durch frühzeitiges Eingreifen die Trinkwasserqualität effizienter gewährleisten. Bislang wurden 375 Rückflussalarme empfangen und bearbeitet.
Bert Fabri, Projektingenieur bei Water-link
Mit der 4G Bridge die Wasserzufuhr von natürlichen Quellen sicherstellen