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Automated Meter reading (AMR)
Datenzuverlässigkeit

Zählerfernauslesung an gefährlichen Standorten sorgt für mehr Sicherheit des Personals

Zählerfernauslesung, erhöhte Sicherheit, Betriebseffizienz

Vor Kurzem konnte der Wasserversorger Vitens ein Pilotprojekt erfolgreich abschließen. Es zeigt, wie sich die Sicherheit der Außendienstmitarbeiter beim Auslesen von Wasserzählern an gefährlichen oder schwer zugänglichen Orten gewährleisten lässt. Dank fernauslesbarer elektronischer Zähler und einer Drive-by-Lösung kann die Zählerauslesung direkt vom Auto aus binnen weniger Sekunden erfolgen.

Der größte Trinkwasserversorger in den Niederlanden, Vitens, versorgt 5,6 Millionen Menschen mit qualitativ hochwertigem Wasser. Darum kümmern sich jeden Tag über 1.400 Beschäftigte, unter anderem zirka 20 Außendienstmitarbeiter, zu deren Aufgaben das Auslesen von Wasserzählern gehört.

Für Vitens steht die Sicherheit der Mitarbeiter an oberster Stelle. Als ein veraltetes System ausgetauscht werden musste, ergriff der Vorstand daher auch die Gelegenheit, die Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit dem Auslesen bestimmter Zähler zu lösen. Die Firmenleitung entschied sich deshalb für ein Pilotprojekt mit 500 fernauslesbaren elektronischen Zählern an Standorten, die die manuelle Zählerauslesung riskant und problematisch machten. 

„Die Orte, an denen wir jetzt fernauslesbare Zähler installiert haben, sind meistens gefährliche Zählerschächte oder -gruben tief unter der Erde, schwer zugängliche Keller und gefährliche Industrieräume - alles Orte, an denen man nicht unbedingt sein möchte“, erklärt Paul Looman, Projektmanager bei Vitens.

Nachdem Vitens verschiedene Hersteller und Technologien geprüft hatte, wählte das Unternehmen die READy-Drive-by-Lösung und MULTICAL® 21-Wasserzähler von Kamstrup. „Wir haben sowohl Lösungen von unterschiedlichen Herstellern als auch andere Kommunikationstechnologien, wie Lora and FlexNet, getestet. Aber letztlich hat sich das READy-System von Kamstrup als optimal für unsere Zwecke erwiesen.“

„Für uns geht es dabei um Sicherheit. Nichts zählt mehr als ein Menschenleben. 
Man muss aber kein Rechenkünstler sein, um zu erkennen, dass hierin auch ein Business Case steckt. Die Zähler sind relativ kostengünstig, verglichen mit den Ressourcen und Arbeitsstunden, die zuvor für das manuelle Auslesen dieser Zähler aufgewendet wurden.“

Paul Looman, Projektmanager, Vitens

Sicherheit geht vor 

Insgesamt hat Vitens zirka 4.000 Zähler an gefährlichen oder schwer zugänglichen Standorten installiert. Davon wurden 500 Zählerstandorte ausgewählt, die sich für das Pilotprojekt eigneten. In den meisten Fällen basierte die Abrechnung für diese Zähler auf Schätzungen. Doch das Gesetz schreibt alle paar Jahre eine manuelle Auslesung vor, was laut Paul Looman ein großes Risiko für die Ausleser darstellte.

„Je nach Gefährlichkeit eines Standorts waren ein oder zwei Leute für den Job notwendig. Dabei konnte es sich um Zählerschächte voller Wasser handeln, große Keller, in die unsere Mitarbeiter nur über Leitern gelangten, oder Industrieräume mit Asbest.“

Dank der neuen Zähler und Lösung zur Fernauslesung benötigen die Außendienstmitarbeiter von Vitens keinen physischen Zugang mehr zu den Zählern, um sie auszulesen. In der Regel müssen sie noch nicht einmal mehr aus dem Auto aussteigen.

Vorteile durch den Umstieg auf Fernauslesung und neue Zähler

Zählerauslesung in wenigen Sekunden

Die Zeit und Ressourcen, die früher für die manuelle Auslesung der am Pilotprojekt beteiligten Zähler notwendig waren, variierte je nach Standort und Bedingungen. Infolgedessen lässt sich die genaue Zeitersparnis pro Zähler nur schwer feststellen. „Wie viel Zeit wir gewonnen haben, hängt sehr stark von der Situation ab. Zum Beispiel mussten in einigen Fällen die Außendienstmitarbeiter eine Zählergrube zuerst leerpumpen, bevor sie den Zähler manuell auslesen konnten“, sagt Paul Looman. 

Aber mit einer geschätzten vorherigen Durchschnittszeit von zirka 15 - 30 Minuten pro Zähler liegt es auf der Hand, dass die Zählerauslesung mithilfe der READy-Drive-by-Lösung deutlich effizienter geworden ist. „Nun werden die Zähler einfach im Vorbeifahren oder Vorbeigehen innerhalb von Sekunden digital ausgelesen. Zuvor dauerte die manuelle Auslesung bis zu einer halben Stunde.“

Auch das Feedback der Außendienstmitarbeiter, die die neue Lösung nutzen, fällt äußerst positiv aus: „Unsere Zählerausleser haben diese neue Technologie voll und ganz akzeptiert. Ich glaube, das liegt vor allem an der einfachen Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit der Geräte – und nicht zu vergessen am Spaßfaktor. Die an diesem Projekt teilnehmenden Außendienstmitarbeiter waren alle sehr interessiert und überrascht von den vielen Anwendungsmöglichkeiten.“ 

Ein weiterer Vorteil der neuen Lösung ergibt sich aufgrund der Vielzahl an wertvollen Informationen, die die Temperaturmessungen liefern können. Dazu gehören Risiken durch frostbedingte Rohrbrüche, etwa in Zählergruben. Somit kann das Versorgungsunternehmen vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um Leckagen zu verhindern. Außerdem lassen sich so frühzeitig Bereiche mit hohen Temperaturen oder potenziellem Bakterienwachstum erkennen, was die Wasserqualität beeinträchtigen könnte.

Erfolgreicher Pilot

Nachdem die neuen Zähler installiert sind und auch mehrere Male ausgelesen wurden, ist das Pilotprojekt nun planmäßig abgeschlossen. Trotz einer komplexen Vorbereitungsphase, in der etwa die Definition von unsicheren Standorten festgelegt werden musste, sowie eines riskanten Installationsprozesses und einer Anpassung der Anwendung READy Manager verlief das Projekt problemlos.

Und obwohl es bei Vitens noch Diskussionen um den nächsten Schritt und einen langfristigen Plan gibt, gilt der Pilot als äußerst erfolgreich. 

„Wir betrachten das Pilotprojekt als großen Erfolg. READy bietet genau das, was wir erwartet haben: Sicherheit in unsicheren Situationen und einfachen Zugang an schwer zu erreichenden Standorten“, erklärt Paul Looman, der sich auch sehr zufrieden über die Zusammenarbeit mit Kamstrup äußert: „Mit einem Wort: fantastisch. Ein tolles Team mit großartigen Leuten, aufgeschlossen und professionell.“

Über das Projekt

•  Projekt: Pilot mit 500 Zählern

•  Zähler: MULTICAL® 21

•  System: READy, mobile Auslesung

•  Status: Pilot erfolgreich, Lösung im Regelbetrieb

 

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