Wie hilft Heat Intelligence, die Wärme im Netzwerk optimal zu nutzen?
Dank Heat Intelligence ist Aars nun in der Lage, Sanierungen dort priorisiert durchzuführen, wo sie am dringlichsten sind. Für Kasper Neve ist Heat Intelligence durch den Vergleich zwischen dem aktuellen Zustand und den Prognosen aus dem Berechnungsmodell ein nützliches Werkzeug in der täglichen Arbeit.
Von 200 zu 16 Bypässen
Kasper und sein Team konzentrierten sich auf Bypässe, eine häufige Quelle von Wärmeverlusten und einer erhöhten Rücklauftemperatur. Sie vermuteten, dass die meisten Bypässe im Verteilnetz unnötig waren und identifizierten Stellen, wo die Vorlauftemperatur höher war als sie hätte sein sollen.
„Das Tool war in der Lage, die Stellen mit Bypässen zu identifizieren, wo die Vorlauftemperatur höher war als sie dem Berechnungsmodell zufolge hätte sein sollen“, sagt Kasper.
Temperaturabweichungen werden häufig durch einen Bypass in der Nähe des Zählers verursacht. Hier konnte das Versorgungsunternehmen durch Abschalten testen, ob ein Bypass erforderlich war — das machte deutlich, dass sich die Anzahl von circa 200 auf 16 verringerte. Dadurch reduzierte sich in einigen Gebieten die Rücklauftemperatur um bis zu 1,5 °C, während gleichzeitig auch die Vorlauftemperatur sank.
7,8 MWh weniger jährliche Wärmeverluste pro Kunde
Heat Intelligence hat Aars ebenfalls dabei geholfen, einen Bereich im Netzwerk zu identifizieren, der leistungsschwach war. Im Gebiet auftretende Temperaturabweichungen führten dazu, dass die Temperatur bei den Kunden erheblich niedriger als erwartet war.
Als Ursache erwies sich die durchfeuchtete Isolierung der alten Anschlussleitungen, hervorgerufen durch die jahrelange Diffusion von Wasserdampf. Mithilfe von Heat Intelligence konnte Kasper Neve genau erkennen, an welchem Tag eine Leitung ausgetauscht wurde. Ein Vergleich der Vorlauftemperaturen vor und nach der Sanierung zeigte eine Zunahme von bis zu 10 °C und eine Reduktion der jährlichen Wärmeverluste von 7,8 MWh pro Kunde.
10 °C unerwartete Wärmeverluste bei wenigen Zählern
Aars prüfte auch, ob sich die Investition lohnen würde, die Anschlussleitungen in bestimmten Bereichen früher als geplant auszutauschen. Insbesondere eine Adresse zeigte auf dem Weg von der Straße ins Haus einen Wärmeverlust von über 10 °C. Infolgedessen würde das Versorgungsunternehmen durch den Austausch der Anschlussleitung dem Kunden 10 °C mehr liefern, ohne dazu mehr Wärme erzeugen zu müssen.
Als die Leitung untersucht wurde, zeigte sich, dass die massiven Wärmeverluste durch eine durchfeuchtete Isolierung hervorgerufen wurden. Jahrelang war Wasser aus dem Inneren der Leitung diffundiert, was seine Spuren hinterlassen hatte. Verschraubung, Verbindung und Außengehäuse waren alle in einem tadellosem Zustand, und außerhalb der Leitung fand sich kein Wasser.
Kasper sagt, er hätte er das Problem mit anderen Tools nicht finden können. „Eine Drohne zeigt uns akute Rohrbrüche, verrät aber nicht, welche Bereiche im schlechtesten Zustand sind. Thermografie sagt nichts über den Zustand der Leitungen aus, weil Bodenbedingungen und -tiefe die Thermografieaufnahme stärker beeinflussen als schlechte Isolierung.“