„Letzten Endes habe ich mich dafür entschieden, „aufs Ganze zu gehen“ und alle Wasserzähler durch intelligente Zähler mit akustischer Leckageerkennung zu ersetzen. Diese verfügen über die Möglichkeit der Fernauslesung, die auf die Leckanalyse im Netz ausgelegt ist“, so Jerzy Delewicz weiter.
Der Austausch aller Zähler durch ein neues, gezieltes Leckageerkennungssystem im gesamten Gebiet erwies sich als gute Entscheidung. Dies hat dafür gesorgt, dass potenzielle Leckagen in den Bereichen schneller erkannt und damit auch rasch behoben werden können. Langfristig wird es sowohl dem Versorgungsunternehmen als auch den Anwohnern dieser Gegend viel Wasser, Energie und Geld sparen.
Unmittelbarer Erfolg mit neuer Anwendung für die Leckageortung
Die Lösung besteht aus 4.405 intelligenten Wasserzählern flowIQ® 2200 von Kamstrup mit akustischer Leckageerkennung, die alle fehlerhaften Zähler ersetzten. Neben den Zählern wurden sechs Konzentratoren zur Fernauslesung installiert, während andere Zähler über eine Drive-by-Lösung ausgelesen werden. Das Versorgungsunternehmen entschied sich außerdem für den Einsatz der Kamstrup READy-Lösung zur Zählerauslesung. Damit können Verbrauchsdaten erfasst und mit dem Leak Detector analysiert werden.
Diese Anwendung hat sich bereits als sinnvolle Investition erwiesen und ihre Nützlichkeit unter Beweis gestellt. In einem Bereich des Gebiets vermutete das Versorgungsunternehmen seit Langem eine Leckage. Eine bereits viermonatige Suche war allerdings bisher erfolglos geblieben.
Die Leckagesuche wurde von einem dreiköpfigen Team in der Nacht durchgeführt. Schätzungsweise 40 Arbeitsstunden hatte die Suche bereits in Anspruch genommen und wenn man die mit zwei Fahrzeugen zurückgelegten Kilometer und die Kosten für die Miete der Geräuschlogger addiert, summieren sich die Kosten für die erfolglose Suche nach nur dieser einen Leckage auf ca. 1.282 EUR.
In der Hoffnung, mit praktischen Ansätzen Geld sparen zu können, begann das Versorgungsunternehmen, die Wasserzähler im Stadtteil Otmęt, der Gegend, in der das Leck vermutet wurde, auszutauschen. Jerzy Delewicz berichtet:
„Nachdem wir 600 von insgesamt 4.405 Zählern installiert hatten, erhielten wir nach der ersten Auslesung ungefähr ein Dutzend Meldungen mit erhöhten Geräuschpegeln. Aus den nahe beieinander liegenden Meldungen legten wir einen Abschnitt von ca. 100 Metern fest, der mit einem Korrelator getestet werden sollte.“
Beim Korrelator-Test konnte das Team dann gleich mehrere Leckagen ausfindig machen. Eine der Leckagen befand sich in einem PVC-Rohr, das ein Mehrfamilienhaus in einer Wohnanlage mit Wasser versorgte. Die Leckage wurde kurz hinter dem Absperrschieber, direkt an der Verbindung zum Verteilnetz entdeckt. Daher war es auch so schwierig gewesen, die Stelle ohne akustische Leckageerkennung zu finden. Die Leckage wurde am nächsten Tag repariert.
Die Smart-Metering-Lösung mit akustischer Leckageerkennung ermöglicht dem Versorgungsunternehmen gezielte Ortungsmaßnahmen in spezifischen Bereichen, was eine wirtschaftliche Ressourcennutzung sicherstellt. Durch eine effektive Leckageerkennung war der Wasserversorger Krapkowice in der Lage, Rohrabschnitte, die ausgetauscht werden mussten, schneller zu erkennen, seinen Wartungsprozess zu optimieren und den manuellen Suchaufwand zu reduzieren.
Wasserverluste reduzieren – von mehreren Monaten auf drei Tage
Bei der Behebung von Leckagen ist Zeit ein sehr wichtiger Faktor. Je eher eine Leckage gefunden wird, desto schneller können auch Maßnahmen ergriffen werden, um Wasserverlusten und anderen Problemen in diesem Zusammenhang vorzubeugen. Einer der Hauptvorteile der neuen Lösung besteht daher darin, den Ursprungsort einer Leckage gleich einen Tag nach ihrer Entstehung finden zu können. Dies ist möglich, weil die Lösung die Wasserzähler täglich aus der Ferne ausliest und das Versorgungsunternehmen auf diese Weise jeden Tag mit neuen Daten versorgt, die die Überwachung automatisiert und sie einfach und weniger zeitaufwendig machen.
Das Versorgungsunternehmen hat sich daher ein neues Ziel für sein effizientes Wassersystem im Hinblick darauf gesetzt, wie lange Lokalisierung und Reparatur einer Leckage maximal dauern sollten:
„Mittlerweile brauchen wir höchsten drei Tage, um eine Leckage aufzuspüren. Die für die Leckageerkennung aufgewendete Zeit von mehreren Monaten und in extremen Fällen sogar Jahren auf drei Tage zu reduzieren, bringt uns ein großes Stück weiter. Das hat dafür gesorgt, dass wir bereits jetzt sowohl Geld als auch Wasser in beträchtlichem Umfang gespart haben und das wird auch weiterhin so sein“, ist sich Jerzy Delewicz sicher.
Bei dem oben erwähnten Leck wurden jede Nacht mindestens 19,8-21,6 m3/h gefördert, bis das Versorgungsunternehmen es vier Monate, nachdem der erste Verdacht aufgekommen war, dann endlich gefunden hatte. Das zeigt nur zu deutlich, welch wesentliche Rolle die Zeit beim Umgang mit Wasserverlusten spielt. In den Tagen nach der Reparatur fiel der nächtliche Mindestdurchfluss dann auf 10,8-12,6 m3/h, was eine Einsparung von 9 m3/h bedeutet. Dieser Erfolg in Kombination mit dem zusätzlichen Vorteil, dass die Tauchpumpen in der Nacht nun drei bis vier Stunden im Vergleich zu zuvor nur 1,5 Stunden ausgeschaltet werden können, sorgte für Einsparungen von ca. 13.455 EUR pro Jahr.
In der Einfachheit liegt die Genialität
Die Wasserzähler von Kamstrup verfügen über ein Ultraschallmessgerät mit Möglichkeit zur Fernauslesung, einer Batterielebensdauer von 15 Jahren und einem Akustik-Modul, das die Erkennung von Leckagen im unmittelbaren Umfeld des Geräts ermöglicht. Insgesamt also eine hocheffiziente Lösung für das Wassermanagement und die Reduzierung von Wasserverlusten. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass sich die Investition in neue intelligente Wasserzähler für den Wasserversorger Krapkowice bereits jetzt auszahlt.
Jerzy Delewicz berichtet, dass das Versorgungsunternehmen in naher Zukunft weitere der gefundenen Leckagen beseitigen will:
„Wir verfügen über insgesamt 29 Wasserzähler mit Geräuschpegeln oberhalb von 40 Einheiten. Wir haben eine weitere Leckage geortet, die wir in Kürze beseitigen werden.“
Trotz seiner anfänglichen Skepsis ist Jerzy Delewicz von den Ergebnissen positiv überrascht und bezeichnet die Lösung als „eine Kombination aus einem Wasserzähler und einem Geräuschlogger, der in seiner Einfachheit schlicht genial ist.“
Jerzy Delewicz hofft, dass sich weitere Versorgungsunternehmen in Polen vom Wasserversorger Krapkowice inspirieren lassen und ihre Netze ebenfalls mit der innovativen, intelligenten Lösung ausstatten. Er ist davon überzeugt, dass das zu einer groß angelegten Optimierung des Wasserversorgungsnetzes führen wird und ein Schritt in die richtige Richtung ist, um einige Probleme, vor denen Polen steht, zu lösen.