Der Zugriff auf genauere Daten und stündliche Auslesungen anstelle einer jährlichen Verbrauchserfassung hat bereits zu erheblichen Einsparungen geführt. Dies kommt sowohl der Umwelt als auch den Mietern von Himmerland Boligforening zugute.
Kurzfristige Erfolge reichten nicht aus
Himmerland Boligforening ist mit 7.500 Wohnungen die größte Wohnungsbaugesellschaft in Nordjütland, Dänemark. In den letzten zweieinhalb Jahren hatte der Energie- und Klimaspezialist Anders Kjeldsen unter anderem die Aufgabe, das Ziel des Unternehmens, eine Reduktion des Energieverbrauchs bis 2030 um 30 %, zu unterstützen.
„Es wurde schnell klar, dass die Sanierung der Bereiche, die in den Jahren bis 2030 infrage kamen, nicht ausreichte, um das Ziel zu erreichen. Wir benötigten viel mehr und regelmäßigere Daten, um herauszufinden, wo wir den Energieverbrauch optimieren konnten“, sagt Anders Kjeldsen, Energie- und Klimaspezialist bei Himmerland Boligforening.
Wie bei vielen anderen Wohnungsbaugesellschaften las der Wärmeversorger von Himmerland Boligforening den Wärmeverbrauch der Wohnungen in vielen Bereichen einmal im Jahr aus. Infolgedessen ließen sich Änderungen beim Verbrauch nicht kontinuierlich verfolgen. Eine weitere große Herausforderung bestand darin, dass die alten Zähler nur den Wärmeverbrauch in Kilowattstunden erfassten – nicht aber den Volumenverbrauch oder die Temperaturen.
„Mit den alten Zählern standen uns nur sehr wenige Daten zur Verfügung, und es war schwierig, zum Beispiel defekte Warmwassertauscher zu finden. Mit den neuen Zählern von Kamstrup haben wir Zugriff auf viel mehr Daten. Außerdem lassen sich Defekte schnell erkennen, die sonst zu großen Zusatzkosten geführt hätten", erklärt Anders Kjeldsen.
Mit dem Fernauslesesystem READy kann Anders Kjeldsen auf stündliche Auslesungen aller Zähler zugreifen und die Anzeige nach Bereich, Typ, Auslesezeit etc. sortieren.
„Ich kann die benötigten Informationen abrufen und innerhalb von fünf Sekunden sehen, ob es Anlagen mit mangelhafter Kühlung gibt“, sagt Anders Kjeldsen und fügt hinzu:
„Ich hatte noch nie einen so guten Überblick über die Zähler.“
Einsparungen von 135.000 EUR pro Jahr
Bevor die Lösung eingeführt wurde, ging Anders Kjeldsen davon aus, dass circa 1 % der Heizungsanlagen nicht ordnungsgemäß installiert oder defekt waren. Diese Schätzung erwies sich als äußerst genau. In den ersten Monaten, als die neuen Daten zur Verfügung standen, stellte er fest, dass von den insgesamt 2.900 Heizungsanlagen 29 einen Defekt aufwiesen.
„Früher waren wir darauf angewiesen, dass sich die Bewohner bei uns melden, etwa weil das Wasser zu heiß oder der Verbrauch zu hoch war. Ohne Zugang zur Wohnung konnten wir nicht erkennen, ob die Heizungsanlage defekt oder falsch installiert war. Ein einziger fehlerhafter Warmwassertauscher kann zusätzliche Kosten in Höhe von 2.500 - 10.000 EUR im Jahr verursachen“, erläutert Anders Kjeldsen.
Jetzt erhält die Wohnungsbaugesellschaft automatisch einen Alarm, wenn etwas nicht stimmt. Das gilt auch für den Wasserverbrauch, bei dem sich ebenfalls Geld sparen lässt. Die meisten Menschen bemerken wahrscheinlich eine laufende Toilettenspülung. Aber häufig ist die Wassermenge hierbei so gering, dass man weder ein Geräusch hören noch das Rinnsal sehen kann. Wenn eine laufende Toilettenspülung nur 10 Liter pro Stunde verbraucht, kann das jährliche Zusatzkosten von 650 EUR verursachen.
„Am Anfang habe ich nicht bemerkt, wie viel wir durch die Wasseralarme einsparen. Doch als ich feststellte, dass es durchschnittlich zwei Alarme pro Woche gibt, habe ich angefangen, mitzuzählen. Insgesamt haben wir im Wasser- und Wärmebereich Fehler gefunden und behoben, die einer jährlichen Einsparung von etwa 135.000 EUR entsprechen“, sagt Anders Kjeldsen.
Er ergänzt: „Die Einsparungen bei Wasser und Wärme sind nicht im Haushalt berücksichtigt, aber es ist ein zusätzlicher Nutzen, der unseren Bewohnern weitere Einsparungen sichert. Der Vertrag läuft über 9 Jahre, doch die installierten Zähler besitzen eine erwartete Lebensdauer von 16 Jahren, was es uns ermöglicht, den Vertrag zu verlängern. Auf diese Weise können wir ein neues Ausschreibungsverfahren und einen Zähleraustausch nach 9 Jahren vermeiden. Das ist nicht nur nachhaltig für die Umwelt, sondern gewährleistet unseren Bewohnern auch eine möglichst niedrige Miete. “
Mieter haben Zugriff auf Verbrauchsdaten
Die Zählerfernauslesung ist Teil der Energieeffizienz-Richtlinie (EED) der EU. Diese schreibt vor, dass die Verbraucher Zugriff auf aktuelle Verbrauchsdaten haben müssen, damit sie ihr Verhalten leichter ändern und den Energieverbrauch reduzieren können.
Die Lösung von Himmerland Boligforening umfasst daher auch das von BA Technologies entwickelte Webportal ‚Mein Verbrauch‘. Hier können alle Mieter, bei denen ein Zähler installiert ist, auf eine vollständige Übersicht über ihren Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauch zugreifen. Somit erfüllt Himmerland Boligforening bereits jetzt die EED, die erst 2027 vollständig in Kraft treten wird.
Wenn ein Mieter anruft und Fragen zur Energieabrechnung hat, können sich die Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft jetzt einfach bei ‚Mein Verbrauch‘ anmelden und genau erkennen, wann es zu einem möglichen übermäßigen Verbrauch gekommen ist. Ganz gleich, ob das Problem durch eine defekte Anlage oder ein Familienmitglied verursacht wurde – für den Mieter ist es viel einfacher geworden, den Grund für den erhöhten Verbrauch herauszufinden.
Anhand der aktuellen Verbrauchswerte kann Himmerland Boligforening auch die Höhe der Abschlagszahlungen besser festlegen, sodass sie dem aktuellen Wasser- und Energieverbrauch der Mieter entsprechen.
„Mit unserer neuen Lösung können wir unseren Mietern nicht nur einen besseren und schnelleren Service bieten, sondern zudem erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Damit trägt die Lösung sowohl zur Energiewende im Allgemeinen als auch zur eigenen Nachhaltigkeitsstrategie von Himmerland Boligforening bei“, betont Anders Kjeldsen.