Neue Lösung. Neue Möglichkeiten.
Dank täglich automatisch bereitgestellter Verbrauchsdaten kann Radius Fehler effizienter erkennen und den Kundenservice verbessern. Aber das ist erst der Anfang. Die schlüsselfertige Lösung umfasst auch einen Schutzschalter, der es Radius ermöglicht, eine Ferntrennung und -wiedereinschaltung vorzunehmen. Heute führt das Unternehmen pro Monat zwischen 200 und 250 Ferntrennungen und -wiedereinschaltungen durch, was bedeutende Einsparungen mit sich bringt.
“Wir konnten die Zahl unserer Technikereinsätze vor Ort um mehr als 25.000 reduzieren. Das entspricht etwa 11.500 eingesparten Technikerstunden pro Jahr“, erläutert Stephan Alexander Fly, Betriebsleiter bei Radius.
Proaktive Wartung führt zu erheblichen Einsparungen
Die Smart-Metering-Daten ermöglichen uns ein tiefergehendes Verständnis für die Last in unserem Niederspannungsnetz. Dadurch können wir besser Stromdiebstahl erkennen, Fehler beseitigen und unseren Kunden erklären, was bei Ausfällen zu beachten ist“, sagt Fly.
Zum Beispiel werden die Spannungsdaten von den Zählern täglich erfasst. Wenn der Nullleiter unterbrochen wird, können verheerende Spannungsschwankungen auftreten. Die Reparatur kann zeitaufwendig und teuer sein. Kundenreklamationen und ein negatives Kundenerlebnis sind mögliche Folgen.
“Die Daten der Kamstrup Messgeräte ermöglichen es uns, fehlerhafte Nullleiterverbindungen zu identifizieren, den verantwortlichen Zähler oder Verteiler zu finden und das Problem zu beheben, bevor es zu einem Ausfall kommt. Das führt zu einer geschätzten Einsparung von 228.579 EUR pro Jahr", so der Betriebsleiter.
Schlüssel für die Energiewende
Die neue Lösung wird auch eine zentrale Rolle spielen, wenn es darum geht, Radius bei der Umsetzung der Energiewende zu unterstützen. Heute werden 56 Prozent des dänischen Stromverbrauchs durch Wind- und Solarenergie gedeckt. Bis 2030 soll das Stromnetz des Landes vollkommen unabhängig von fossilen Brennstoffen sein.
Auf EU-Ebene will man die CO2-Emissionen um 40 % reduzieren. Dazu müssen 32 % des gesamten Energieverbrauchs in der EU durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Diese Entwicklung zu einem immer größeren Anteil an erneuerbaren Energien wird die Abläufe im Stromnetz von Radius verändern.
Bis 2030 wird eine Reduktion der CO2-Emissionen von 70 % angestrebt. Bis 2050 will man völlig ohne fossile Brennstoffe auskommen.
“Die Milliarden von Datenwerten unterstützen uns dabei, Möglichkeiten zu finden, um unsere Netze anzupassen und die Last gleichmäßig zu verteilen. Nach unserer Auffassung sind elektronische Zähler und die von ihnen gelieferten Daten der Schlüssel für die Energiewende“, sagt Stephan.
Vorbereitung auf eine elektrifizierte Zukunft
Bis 2030 werden auf den europäischen Straßen 30 Millionen Elektroautos unterwegs sein. Obwohl dies für den Erfolg der Energiewende entscheidend ist, wird die steigende Popularität nachhaltiger Optionen wie Wärmepumpen und Elektroautos voraussichtlich zu bislang unbekannten Stromverbrauchsspitzen führen. Radius kann sich darauf durch eine Erweiterung des Stromnetzes oder eine gleichmäßigere Lastverteilung vorbereiten.
“Das Stromnetz ist zwar robust, aber in Zukunft wird es zu deutlich mehr Spitzenlasten kommen. Dies wird für unsere derzeitige maximale Kapazität zu einer Herausforderung“, prognostiziert Stephan. „Da künftig alles – von der Wärme- und Kälteerzeugung bis hin zu Autos und Zügen – elektrisch betrieben wird, benötigen wir sämtliche Daten, die wir bekommen können, um das Netz zu schützen und die Lastverteilung so intelligent und wirtschaftlich wie möglich zu steuern.“
Radius setzt auf flexible Tarife, um den Verbrauch auf Zeiten geringerer Nachfrage zu verlagern. Die Tarife sehen zum Beispiel vor, dass Verbraucher weniger zahlen, wenn sie ihre Spülmaschine nicht um 20 Uhr, sondern um Mitternacht laufen lassen. Für eine genaue Abrechnung mit flexiblen Tarifen werden zuverlässige Verbrauchsdaten benötigt. An dieser Stelle kommen die elektronischen Zähler ins Spiel.
Datenbasierte Investitionsentscheidungen
Mit einem Überblick über den Zustand des Stromnetzes ist Radius nun besser in der Lage, seine Investitionen zu planen. Wenn zum Beispiel ein Fehler bereits häufiger aufgetreten ist, könnte dies bedeuten, dass es an der Zeit ist, in ein neues Kabel oder ein neues Umspannwerk zu investieren.
„Das gesamte Stromnetz zu erneuern, um Spitzen bei der Energieproduktion zu bewältigen, würde viele Grabungen, das Verlegen von Kabeln, den Bau von Trafos etc. erfordern – ein äußerst kostspieliger und mit vielen Störungen verbundener Eingriff“, gibt Stephan zu bedenken. „Wir wollen sinnvoll in eine gleichmäßigere Lastverteilung investieren, um das Netz zu entlasten und Energieverschwendung zu vermeiden. Dann können wir unsere Investitionen der Erweiterung des Stromnetzes zugutekommen lassen. Das ist sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft insgesamt besser.“