Beitrag erstellt am Freitag, 4. Januar 2019 von Morten Karstoft Rasmussen
Daten haben erhebliche Wärmeverluste in den Anschlussleitungen lokalisiert!
Wie ein lokaler Fernwärmeversorger Daten von elektronischen Zählern genutzt hat, um Wärmeverluste zu reduzieren und Vorlauftemperaturen zu erhöhen
Elektronische Zähler im Netzwerk liefern konkret umsetzbares Know-how
Heat Intelligence berechnet anhand der geschätzten Temperatur in der Zubringerleitung die erwartete Temperatur für alle Verbraucher. Die Abweichung von den erwarteten Temperaturen für alle ablaufseitigen Verbraucher nach dem roten Stern in Abbildung 1 ist in Abbildung 2 dargestellt. Das Diagramm zeigt, dass für alle Verbraucher eine geringere Temperatur als erwartet gemessen wurde. Doch nach Sanierung der Leitungen „sprangen“ alle Temperaturen auf Werte nahe null (was dem erwarteten Wert entspricht). Es lässt sich sogar sagen, an welchem Tag während der ungefähr zweiwöchigen Sanierungsarbeiten die Anschlussleitungen erneuert wurden.
Reduzierte Wärmeverluste
Wo muss noch saniert werden?
Abbildung 3 zeigt einen anderen Bereich des Netzwerks, in dem Heat Intelligence Anschlussleitungen mit hohen Wärmeverlusten entdeckt hat (mit blauen Kreisen markiert). Auf gleiche Weise wie oben beschrieben können die geschätzten Temperaturabweichungen auch hier verwendet werden, um die erreichbare Reduktion der Wärmeverluste zu berechnen.
Die Temperaturabweichungen, die von Heat Intelligence für die in Abbildung 3 mit blauen Punkten markierten Verbraucher ermittelt wurden, bewegen sich in der gleichen Größenordnung wie oben, das heißt, zirka 10 °C unterhalb des erwarteten Wertes. Infolgedessen lässt sich in diesem Bereich des Netzwerks auch eine Reduktion der Wärmeverluste um ungefähr 7,8 MWh pro Verbraucher und Jahr erzielen. Diese Ergebnisse sollten natürlich berücksichtigt werden, wenn das Versorgungsunternehmen die nächste Sanierung plant.
Wie funktioniert Heat Intelligence?
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*Im vorliegenden Fall werden Schätzungen genutzt, die auf den Durchschnittswerten der 17 Verbraucher in Abbildung 1 basieren. Heat Intelligence schätzt die Vorlauftemperaturen in der Hauptleitung, von der die Anschlussleitungen zu jedem Verbraucher führen. Anhand dieser Schätzungen lassen sich, zusammen mit Zählerdaten, Wärmeverlustkoeffizienten vor und nach der Sanierung berechnen. Man nimmt an, dass sich der Wärmeverlustkoeffizient durch Erneuerung der Anschlussleitungen um den Faktor 6,5 verbessert. Dadurch ergibt sich eine Differenz bei den Wärmeverlusten von ungefähr 1,1 W/m/K. Wenn man Näherungswerte für die Länge der Anschlussleitungen, die Vorlauf- und Umgebungstemperaturen sowie den Verbrauch zugrunde legt, entspricht diese Differenz Wärmeverlusten pro Verbraucher und Jahr von zirka 7,8 MWh. Hierbei handelt es sich um eine grobe Schätzung. Eine genauere Schätzung der Wärmeverluste pro Verbraucher und Jahr erfordert eine sorgfältigere Analyse. Dazu müssen die Daten von jedem einzelnen Verbraucher und jeder einzelnen Anschlussleitung vorliegen.