Strom
Advanced Metering Infrastructure (AMI)
Automated Meter reading (AMR)

Wo die Stromablesung zur Herausforderung wird, kommt Funk zum Einsatz

Schwer zugängliche Liegenschaften, saisonal bewirtschaftete Alphütten, Ferienwohnungen und grosse Distanzen zwischen einzelnen Grundstücken und Dorfkernen machen die Stromablesung in Flühli, der grössten Gemeinde im Kanton Luzern, kostenintensiv und aufwendig. 

Bestehend aus den Ortsteilen Flühli und Sörenberg umfasst das Gebiet 108 km² und lebt vom touristischen Saisongeschäft. Durchschnittlich 400 jährliche Wohnungswechsel machen Zwischenablesungen aufwendig. 

Bisher wurden die Verbrauchsdaten der Stromzähler in jedem Haushalt vor Ort elektronisch erfasst. Für eine effizientere Erfassung der Abrechnungsdaten sowie eine Optimierung der Prozesse hat die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) in einem Pilotprojekt von April bis September 2014 die ersten 1‘000 elektronischen Zähler der neuesten Generation mit integrierter Funkkommunikation von Kamstrup installiert.

Für eine effizientere Erfassung der Abrechnungsdaten sowie eine Optimierung der Prozesse hat die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) in einem Pilotprojekt von April bis September 2014 die ersten 1‘000 elektronischen Zähler der neuesten Generation mit integrierter Funkkommunikation von Kamstrup installiert.

Funk findet seinen Weg

CKW versorgt im Kanton Luzern 130‘000 Endkunden in 75 Gemeinden mit Strom. Die topographischen Gegebenheiten von Sörenberg sowie die weiten Distanzen und teils schwer zugänglichen Liegenschaften machen die richtige Positionierung der Datenkonzentratoren erforderlich.

Redundantes System

Nur 12 der rund 100 Trafo-Stationen 

benötigen Datenkonzentratoren. Die Kamstrup Funk-Lösung namens OMNIA-Suite basiert auf redundanten Systemen. Die Stabilität des Funknetzwerkes ist von zentraler Bedeutung und wird durch eine gute Vermaschung erreicht. Aufgrund der Radio-Mesh Technologie mussten lediglich 40 der 1‘000 Zähler mit zusätzlichen Antennen ausgerüstet werden. Während des mehrmonatigen Pilotprojekts untersuchte CKW die technischen Möglichkeiten und Grenzen, die Zuverlässigkeit sowie die Effizienz bei der Datenerfassung. In diesem Zeitraum fiel ein Datenkonzentrator aufgrund eines Blitzeinschlags aus. Durch das redundante System musste der betroffene Datenkonzentrator zu

diesem Zeitpunkt nicht ersetzt werden. Die Datenerfassung blieb gewährleistet.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Durch die Fernauslesung hat CKW die Erfassung der Abrechnungsdaten und der Wohnungswechselprozesse vereinfacht und optimiert. Grosse Distanzen zwischen einzelnen Liegenschaften und Dorfkernen verursachen keinen zusätzlichen Zeitaufwand mehr. Mit dem vollautomatischen System erhält CKW täglich die Daten übermittelt. Mit der Radio Mesh Technologie entfällt das teils aufwendige manuelle Ablesen vor Ort.

Insgesamt profitiert CKW von einer Effizienzsteigerung und kann damit die Kosten zugunsten wettbewerbsfähiger, konstanter Stromtarife optimieren.

„Das System erfüllt die Erwartungen in Bezug auf die Installation, den Betrieb, die Zuverlässigkeit und Massentauglichkeit vollumfänglich."

- André Rast, Leiter Energiemessung CKW

Ablesen war gestern, OMNIA ist heute

Zum Einsatz kommt OMNIA, eine Lösung, mit der die Auslesewerte vollautomatisch übermittelt werden. Das Auslesesystem OMNIA wird von CKW mittels Hosting Client autonom betrieben. Mit OMNIA werden die Lastgänge viertelstündlich vollständig automatisch erfasst. Die erfassten Daten werden einmal täglich im Energiedatenmanagementsystem Robotron E-Count importiert und zur Abrechnung an SAP I-SU weitergegeben. 

Sicher ist sicher

CKW ist die Datensicherheit sehr wichtig. Es sind keine Kundeninformationen, wie z.B. Kundennamen, im System erfasst. Die Kundenzuordnungen erfolgt im Abrechnungssystem SAP-ISU anhand der Zählernummer. Jede Systemkomponente, jeder Zähler und jeder Datenkonzentrator ist individuell verschlüsselt, wodurch Datenmissbrauch ausgeschlossen wird.

Smart Grid

Jeder Zähler ist mit einem Datenlogger ausgestattet, der flexibel konfigurierbar ist und Informationen wie die Spannungsqualität, Netzfrequenz, etc. aufzeichnet. Damit macht CKW einen wichtigen Schritt in Richtung Smart Grid. Nur wer die Qualität seines Netzes kennt, weiss, wo er den Hebel ansetzen muss, um kontinuierlich Verbesserungen zu erzielen. 

Ausblick

OMNIA bietet bei der Datenübermittlung derzeit eine tägliche Performance von 99,9 %. Im ersten Halbjahr 2015 werden weitere 1‘500 Zähler installiert, womit die Vollausbaustufe in der Gemeinde Flühli erreicht ist. Aktuell prüft CKW, ob die zukunftsfähige Lösung auch in anderen ländlichen Gebieten eingesetzt werden soll. 

Projektfakten

Kunde: 
Centralschweizerische Kraftwerke AG, Schweiz

Projekt: 
OMNIA
2.500 elektronische Zähler mit Funkkommunikation

Timeframe:
2014-2015